Freitag, 20. Dezember 2013

Anders stand es bei der Lyrik – sie war auch für Leihbüchereien kein attraktiver Geschäftsgegenstand, und es blieb den gesamten Zeitraum hindurch selbstverständlich, daß der Autor den Druck seiner Gedichte entweder gänzlich selbst bezahlte und dem Verleger gegen einen hohen Anteil am Erlös den Vertrieb überließ oder doch zumindest die Hälfte der Druckkosten bestritt. Dieses Verfahren brachte sehr geringe Auflagen mit sich, für die der Verfasser oft Absatzgarantien übernehmen mußte: etwa 250 – 500 Exemplare galten als üblich.

(Reinhard Wittmann über Lyrikproduktion im 19. Jahrhundert in „Buchmarkt und Lektüre im 18. und 19. Jahrhundert“, Tübingen 1982)


Die Schriftstellerei ist gegenwärtig kein Amt, sondern ein Geschäft, und die freie Concurrenz, das Gesetz der Natur, wie der ökonomische Liberalismus sie nennt, erzeugt überall hunderttausend Bettler als Staffage eines einzigen Millionärs.

(Joseph Lukas in „Die Presse“, 1867)


In der Meinung der „soliden“ Leute sowie der hohen Obrigkeit rangiert er zu den Vagabunden und muß es sich gefallen lassen, gelegentlich per Schub transportiert zu werden. Es ist so weit gekommen, daß die Bezeichnung „Literat“ von dem Begriffe der Geringschätzung, der Mißachtung unzertrennlich ist.

(Karl Weller in „Jahrbuch deutscher Dichtung“, 1858)


Wenn es einmal dazu kommt, daß die deutschen Proletarier mit der Bourgeoisie und den übrigen besitzenden Klassen die Bilanz abschließen, so werden sie es den Herren Literaten, dieser lumpigsten aller käuflichen Klassen, vermittelst der Laterne beweisen, inwiefern auch sie Proletarier sind.

(Friedrich Engels in „Die wahren Sozialisten“, 1847)


Flower power

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Freitag, 13. Dezember 2013

Das war ein legendärer Abend, letzte Woche in der Rumbalotte. Ruhm und Ehre gebührt den drei Dichtern Anderson, Falkner, Papenfuß, die, nach einem Viertel Jahrhundert,  zum ersten Mal wieder gemeinsam auf der Bühne standen. Und den Videofilm Kling Kopf Schwingen von einer ihrer Zusammenkünfte in den 80er Jahren zeigten. Recht avantgardistischer Streifen, bei dem man größtenteils Haaransätze und Schultersegmente der Dichter sah, und schlussendlich einen toten Fisch. Was mich etwas unbefriedigt zurückließ.
Doch die Gedichte im Film und auf der Bühne, die Gedichte von damals und heute waren natürlich toll & bemerkenswert.
Der Schankraum war voll und stickig, die Nacht war dunkel, dunkel, dunkel. Alle waren besoffen. Und ich war am nächsten Morgen verkatert wie seit einem viertel Jahrhundert nicht mehr. War eine raue Nacht gewesen.


Peter Geist

Gerhard Falkner, Sascha Anderson

Gerhard Falkner, Bert Papenfuß

Sascha Anderson

Papenfuß, Falkner, Anderson

Publikum

Bert Papenfuß, Sascha Anderson

Gerhard Falkner

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Sascha Anderson

Sebastian Kiefer

Michael Speier, Sascha Anderson
Jim Rakete

Björn Kuhligk, Peter Geist

Björn Kuhligk

Jörg Sundermeier, Krisitine Listau, Tom Schulz


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Und noch zwei Photos, die Björn am selben Abend aufgenommen hat. Man kann ihn gut im Spiegel erkennen, mit seinem pixelschwachen Smartphone.


Florian Voß, Sascha Anderson, Jörg Sundermeier

Florian Voß, Sascha Anderson

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